Ако и неко сумња зашто је *Sъrb морало да у германском произведе Surp*, Sorb*, Surf* и сл., ево и крунског доказа. Једна од ретких, потврђених, позајмљених речи из прасловенског у германске језике која чак садржи тврдо ЈЕР испред "r" као код етнонима *Sъrb:
Праслов. kъrzьno (крзно) -> → Old High German: chursina, chursinna, kursenna
Middle High German: chursene, kursen, kürsen
German: Kürsen, Kürschen
⇒ Middle High German: kürsner
⇒ German: Kürsner, Kürschner
Nicht immer aber waren die Editoren geschulte Philologen, so daß sie sich in zweifelhaften Identifikationsfällen manchmal auch mit bloßen Anklängen an mögliche auch in Frage kommende Ortsnamen begnügten...(XII)
Die in den letzten Jahrzehnten erschienenen Arbeiten über slawische Namen in Deutschland hatten sich immer wieder mit dem Problem des Ansatzes der Namenformen zu befassen, die aus urkundlichen Schreibungen, welche im Verhältnis zu den einst gesprochenen Namen mannigfache Abweichungen zeigen, rekonstruiert werden müssen. Diese Abweichungen, weitgehend bestimmt durch das nicht immer leicht durchschaubare
Verhältnis zwischen der Schreibform (den Graphen, die zu Graphemen vereint werden)
und den Phonemen, können nur bei genauer Kenntnis der schriftlichen Überlieferung einerseits und der slawischen und deutschen Lautgeschichte andererseits richtig eingeschätzt werden. Nach Möglichkeit sollte angegeben werden, ob mit dem betreffenden Ansatz eine frühe Sprachstufe (z. B. Urslawisch, Altsorbisch, Alttschechich usw.) oder eine spätere (etwa eine alt-sorbische in der Zeit des späteren Landesausbaus, im 11. bis 13. Jh.) gemeint ist. XXI
Voraussetzung für die Formulierung solcher Grundsätze ist die Untersuchung eines größeren Gebietes, in dem einst die slawische Sprache erklang, d. h. die chronologische Bestimmung der Lautvorgänge, die sich vor oder nach der Aufzeichnung bzw. vor oder nach der Eindeutschung vollzogen haben, auch wenn eine absolute Chronologie schwer durchführbar ist. So erscheint es z. B. als verfehlt, in derselben Darlegung *vŕba, *chĺm zu schreiben; die Form *vŕba (*vьrba) gibt die urslawischen Verhältnisse der silbischen Liquiden an, ebenso *chĺmъ. Da die reduzierten Vokale nachweislich erst nach der Veränderung der silbischen Liquiden aufgegeben wurden, ist unbedingt *chъlmъ (älterer Zustand) oder *cholm (jüngerer Zustand) zu schreiben. ...
Die Halbvokale dürften im Sorbischen etwa im 10./11. Jh. aufgegeben worden sein. XXII
Bei urkundlichem e ist einerseits die Stellung vor r und andererseits die Position vor hartem Konsonanten zu beachten. Im ersten Falle ist – wie auch in polnischen Mundarten – eine
Tendenz zur Senkung möglich, so daß dieses urkundliche e unter Umständen auf slaw. i beruht.
Dobernitz < älter Dobermericz < sorb. Dobromirici
Bei den Liquidaverbindungen sind die Verbindungen telt, tert, tolt, tort von tļt, tłt, tŕt mit silbischer Liquida zu trennen (t bezeichnet hier jeden Konsonanten). Die Verbindungen telt usw. ergaben im Sorbischen wie auch im Polnischen tlet usw. (z. B. błoto, Brežno, Grodišće), die Verbindungen mit silbischer Liquida dagegen wurden je nach der konsonantischen Umgebung (harte, weiche Konsonanten usw.) zu tiľt, tolt, tirt, tort. Nur in ganz wenigen Fällen (bei tłt) ist mit einer Vertretung Liquida + Vokal (tłut) zu rechnen, sonst gilt stets Vokal + Liquida.
Dieser Zustand tritt bereits in Aufzeichnungen altsorbischer Namen aus dem 9. Jh. zutage, so daß in den Grundformen *Viľkov-, *Cholm, *Čirmny, *virba, *korčma usw. zu schreiben ist.
Die Transliteration mit den reduzierten Vokalen (*Vъlk- usw.) ist ebenfalls möglich, weil die Qualität der Vokale vor l, r in den einzelnen Mundarten sicher verschieden war (wir können bei tĺt und tŕt auch mit tułt und turt rechnen).Wenig Beachtung fanden bisher solche Fälle, in denen durch Schwund eines reduzierten Vokals in schwacher Stellung ein r in silbische Stellung geraten wäre, wenn nicht ein Einschubvokal dies verhindert hätte. Auf Grund der Abschwächungserscheinungen im deutschen Vokalismus kann dieser Vokal in unbetonter Stellung nicht mehr genauer bestimmt werden, wenn wir nach seiner Qualität im Slawischen fragen, vgl. den zu *mokry ‘naß’ gebildeten Ortsnamen Möckerling östl. Mücheln (Kr. Merseburg), 1355 Mokerink, aus slaw. *Mok
ernik o. ä., älter *Mokrnik < *Mokьrnikъ. In betonter Stellung dagegen kann man mit einem -or-, entsprechend der Vertretung von hartem silbischen r, rechnen, etwa in Flurnamen wie Störmitz, Stürmitz aus aso. *Stŕmica evtl. mit sekundärem o urslaw. *Stьrmica, die in Thüringen und in Nordostbayern bezeugt sind. Sie sind vom slawischen Adjektiv *stьrm-‘steil’ gebildet. In diesen Beispielen zeigt sich deutlich die Tendenz, eine silbische Liquida, die dem Lautsystem längst fremd war, zu beseitigen und die sonst geläufige Vertretung von Vokal + Liquida einzuführen.
Quellen und Forschungen zur sächsischen Geschichte · Band 21 Herausgegeben von der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig
Herausgegeben von Ernst Eichler und Hans Walther
Примјери историјских записа Mokerink и Störmitz / Stürmitz докази су склоности средњевјековнога Њемца чути [er] гдје је ненаглашено рь а [or / ur ] гдје је наглашено рь. Водећи се том закономјерношћу сьрб с ударним рь дало би њемачки запис Sorb или Surb.